GeschichtsProjektage 2023 Klasse 12

GeschichtsProjektage 2023 Klasse 12

Klasse 12-Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Alle drei Tutorien der 12. Klasse durften am 27.03.2023 am bereits traditionellen Geschichtsprojekttag in Berlin-Hohenschönhausen teilnehmen.
In einem äußerst komfortablen Bus traten wir die Reise nach Berlin an. Zwar ging es bereits um 6.45 Uhr los, jedoch waren (fast) alle pünktlich und die ca. 2,5 Stunden wurden gut zum Nachholen des fehlenden Schlafs genutzt. Nach der trotz Streiks der Öffis pünktlichen Ankunft in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, wurden die Tutorien 12a-c in zwei Gruppen aufgeteilt und „ihren“ Zeitzeugen und Projektleitern zugeordnet. Dabei sind die Schüler#innen mit Originalquellen des Stasisystems in Berührung gekommen, haben einen ersten Überblick über die Staatssicherheit bekommen, durften sich teilweise der Dauerausstellung widmen, aber auch den schockierenden Geschichten der Zeitzeugen lauschen und diese mit interessanten Fragen bombardieren. Leider stellte sich heraus, dass eine Gruppe einem Zeitzeugen (diese kann man sich nur bedingt aussuchen, ist also eine Art Lotterie..) zuhören musste, der seine Geschichte nur als Selbstdarstellung nutzte und auch bewiesenermaßen falsche Aussagen machte. Dies ist bzw. wird im Nachhinein im Unterricht besprochen und korrigiert werden.

Die zwei Zeitzeugen führten uns durch das gesamte Gelände bzw. durch die Gebäude. Dabei bekamen wir einen Einblick in das perfide System der Unterdrückung zweier Diktaturen. Zunächst als sowjetisches Gefangenenlager genutzt, wurde uns der Altbau, auch als U-Boot bezeichnet, gezeigt. Ohne Fenster, ohne Kontakt nach draußen, in stickiger Atmosphäre und mit dem ständigen brummen der Rohre und Dauerlicht (wie in einem U-Boot, deshalb der Name), wurden die Gefangenen informationslos und ohne Anklage tage- bzw. wochenlang festgehalten. Auch Folter und nächtlicher Schlafentzug mit quälend langen Verhören kamen dazu, so dass viele Gefangene ihre „Geständnisse“ nach kurzer Zeit unterschrieben. Diese Methodik wurde dann noch ausgefeilter von der Stasi und ab den 60er Jahren dann im Neubau der Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen weitergeführt. In diese Periode des Gefängnisses waren auch die zwei Zeitzeugen inhaftiert, wobei es zweifelhaft ist, ob der o.g. Selbstdarsteller überhaupt Insasse war.

Leider war vor allem die Zeit mit den Zeitzeugen viel zu kurz und so mussten wir um 14.00 Uhr bereits den Heimweg antreten und erreichten staufrei unser LCG dann wie erwartet 17.30 Uhr. Voller Eindrücke und Informationen nehmen wir nun diesen gelungenen Tag mit nach Hause und können diese dann eventuell auch in das Abitur mit einbringen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung.

stellvertretend für die Schüler#innen: Herr Schimmel

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