Es zieht uns näher zur Sonne, doch wir fürchten das Licht

Es zieht uns näher zur Sonne, doch wir fürchten das Licht

Graf von Krolock

Der Gedanke an Vampire mag verschiedenste Bilder hervorrufen. Fledermäuse, schreckliche Monster, glitzernde Typen oder, wie sie der Musikkurs der 11. Klassen am 01. Juni erleben durfte, als Teil des Musicals “Tanz der Vampire”. Frau Rintsch ermöglichte uns am Kindertag dieses Kunstwerk im Theater des Westens in Berlin zu besuchen und eines ist klar:
Egal, wie man sonst zu Vampirgeschichten steht, hier wird man prächtig unterhalten und die Musikthemen der verschiedenen Charaktere haben Ohrwurmgarantie.

Das Stück handelt von Professor Abronsius und seinem Assisstenten Alfred, die gemeinsam Vampire erforschen (und pfählen) wollen. Tatsächlich finden sie auch einen, den Graf von Krolock. Dieser entführt die Wirtstochter Sarah, in die sich Alfred Hals über Kopf verliebt hat, in sein Schloss. Daraufhin brechen der Professor und Alfred zu eben jenem Schloss auf, einer von Neugier und einer von Liebe getrieben.

Was man auch sonst bevorzugen mag, “Tanz der Vampire” schafft es verschiedene Genre - musikalisch, wie auch erzählerisch - so nahtlos zu verweben, dass es unmöglich ist nicht wenigstens einen Funken Begeisterung zu empfinden. Sei es nun der alte, auf die Wissenschaft vernarrte Abronsius, der sich für den Fortschritt und die menschliche Kultur wagemutig in das gräfische Schloss begibt; die Liebesgeschichte zwischen Alfred und Sarah; die abenteuerliche Reise eines unglaublich weichen Schwamms; oder die Klage der Vampire, die unsterblich in der Nacht gefangen sind, mit einer unstillbaren Gier nach Blut. All diese Elemente spielen so gut zusammen, dass sie selbst ohne die fantastisch abgestimmte Musik, die klassische Orchestertöne mit modernen E-Gitarren vereint, ein wunderbares Stück abliefern würde. Und doch macht beides zusammen den Reiz eines Musicals, und speziell dieses Musicals, erst richtig aus.

Doch jeder noch so lange Text kann die Stimmung des Theaters nicht einfangen, daher hilft nur eines: Selbst hinfahren! Es lohnt sich.

Stefan M. Kranz

TanzVampiere_2016