Projekte und Aktivitäten der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer

Politikprojekte 2018/2019

24.09.2019

Bundespreisträger

27.08.2019

Diskussionsforum mit der KAS

26.05.2019

Junior-Wahl 2019

23.03.2019

Democracy Slam

06.12.2018

Exkursion Sozialkundekurse

01.10.2018

POL&IS - Die Welt im Blick

Planspiel "Globalisierung" zum Kursauftakt 11 im Schuljahr 2015/16

PS_Glob1Der Auftakt der Sozialkundekurse 11 in die Kursstufe wurde unmittelbar nach den Ferien mit einem Planspiel eingeleitet. Auf Anregung des MdB Frau Waltraud Wolff (SPD) wurde über ihren Büroleiter in der Lutherstadt Wittenberg, Herrn Reinhard Rauschning, bereits im zurückliegenden Schuljahr die Idee und der Kontakt zum Lucas-Cranach-Gymnasium hergestellt. Das Gymnasium in Piesteritz hatte sich bereits in der Vergangenheit immer wieder als sehr offen für die projektbezogene Bearbeitung gesellschaftlicher Grundfragen durch Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet.

Für die Durchführung dieses Planspiels konnten Referenten von planpolitik aus Berlin gewonnen werden (http://www.planpolitik.de/). Die Finanzierung und Trägerschaft übernahm das Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Sachsen-Anhalt (http://www.fes.de/Magdeburg/inhalt/term.php).

Während der Auftakt mit den Spielregeln, Hintergrundinformationen angesichts ansteigender Außentemperaturen sich etwas streckte, kam anschließend zunehmend Bewegung in das Planspiel mit der Ausfüllung der übernommenen Rollen. Somit kann man durchaus zuversichtlich in die morgen, am Weltfriedenstag anstehenden Verhandlungen eintreten, um dem Ziel einer konsensfähigen Resolution zu Aspekten von Frieden, Sicherheit, Armuts- und Klimarisiken näher zu kommen.

Kurt Fuchs, FSL Gesellschaftswissenschaften, 31.08.2015

"Fontanien-Krise" und "Pokerspiele" gefährdeten Verhandlungen

Der zweite Tag des Planspiels "Globalisierung" startete am frühen Morgen mit einer Vollversammlung aller Teilnehmer. Inzwischen war die Rollenidentifikation soweit vorangeschritten, dass einige PS_Glob2Teilnehmerstaaten begannen, einzelne Verhandlungspunkte aus eigenen Interessen heraus zu blockieren. Um hier Fortschritte zu erzielen, wurden die nächsten Schritte und partiellen Ziele für die Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution arbeitsteilig in zwei Beratungsgruppen fortgesetzt. Während es der Gruppe "Frieden und Sicherheit" zunehmend gelang, die bestehenden Differenzen zwischen einzelnen Staaten durch Deals auszuräumen, schienen die Verhandlungen bei "Klima- und Umweltfragen" komplett zu platzen. Die zunehmend verhärteten Positionen im Ringen um materielle Hilfspakete und ihre Verteilung, verbindliche Quoten für Schadstoffbegrenzungen und konkrete Zeiträume, in denen dies verwirklicht werden sollte, führten zu heftigen Debatten mit Schuldzuweisungen und maßlosen Forderungen einzelner Staaten. Als seitens der Schwellenländer der bis dato erzielte Konsens über Quoten zur Reduzierung von Schadstoffen bis 2030, urplötzlich aufgekündigt und vehement 2070 als Zeitpunkt vertreten wurde, drohten die Verhandlungen komplett zu scheitern. Erst ein Energieausfall mit Systemabsturz und das immer knapper werdende Zeitfenster wirkten als Wecksignale, doch noch einen Minimalkonsens zu erzielen, bei dem alle Beteiligten einlenkten. Hier reagierte die andere Arbeitsgruppe auf die Nachricht einer Kriseneskalation in "Fontanien" wesentlich besonnener. Vielleicht hatten sich die Vertreter auch an den "Weltfriedenstag" erinnert. In einer Dringlichkeitssitzung wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Konfliktbewältigung im Sinne einer Deeskalation erörtert und mit einer Resolution zügig verabschiedet.

Trotz dieser "Verhandlungsschwierigkeiten" fiel das Fazit des Planspiels insgesamt gesehen positiv aus. Vor allem bekundeten die Teilnehmer, dass ihnen das zähe Ringen der beteiligten Akteure um einzelne Formulierungen in Vertragswerken in der Realität so gar nicht bewusst war. Diese Einblicke werden sehr hilfreich sein, wenn im weiteren Kursverlauf globale Themen erörtert und vertieft werden.

Kurt Fuchs, FSL Gesellschaftswissenschaften, 01.09.2015


POL&IS vom 26.01. bis 28.01.2015

Schüler der 11a und 11b des Lucas-Cranach-Gymnasiums simulieren drei Tage die Komplexität des Weltgeschehens
POL&IS steht für Politik und internationale Sicherheit. Zum fünften Mal seit Bestehen des Lucas-Cranach-Gymnasiums haben Schülerinnen und Schüler des LCG die Gelegenheit an diesem mehrtägigen Planspiel teilzuhaben. Ziel ist es, den Schülern dabei die Zusammenhänge der Weltpolitik näher zu bringen.

In dieser Simulation werden politische, ökonomische und ökologische Einflüsse in der internationalen Politik reflektiert und deren Komplexität an vielschichtigen Zusammenhängen verdeutlicht. So soll aktuelle Politik den Teilnehmern erfahrbar gemacht werden. Ihr Blick auf Krisen, Konflikte sowie mögliche Handlungsoptionen werden sehr realitätsnah in das Zentrum des Geschehens gerückt. Seit 1989 besitzt die Bundeswehr die Rechte für POL&IS. Sie wird mit den Jugendoffizieren für die Organisation und Moderation im Euroville in Naumburg vom 26.01. bis 28.01.2015 vor Ort sein. Da es sich dabei um einen wichtigen bildungspolitischen Auftrag für mündige Bürger handelt, fördert zudem die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt diese Maßnahme im Rahmen der Stärkung der Demokratie.

K. Fuchs, 25.01.2015

2015-01-26 - Meldungen aus Naumburg

17.00 Uhr, das erste POL&IS- Jahr geht in die Entscheidungsphase.

Nach umfänglichen Informationen und Recherchen wurden die Rollen zunehmend mit Leben gefüllt. Wirtschaftsminister, Staatsminister, Premier und Umweltminister der 10 Regionen ( Afrika, Arabien, Südamerika, Nordamerika, Europa, Südostasien, Japan, Russland, Indien, China) beraten in ihren Ressorts und schließen erste Verträge ab. Im Hintergrund feilt die Weltpresse an den nächsten Sensationsmeldungen. Die NGOs bereiten eine Kampagne gegen die Umweltverstöße Chinas vor. Während das UN-Sekretariat die Sicherheitslage in der Welt anhand vorgelegter Verträge erörtert, überprüft die Weltbank die Richtigkeit der in den Regionen erstellten Bilanzen.
Wenn in zehn Minuten der Handel beginnt, wird die Welt eine andere sein.

Kurze Statements unter dem Thema: 

Wie sehen Sie Ihre Region aufgestellt ?Polis01

Edgar Lausch:
„Wirtschafts- und Staatsminister arbeiten engagiert, Regierungschef schwächet. Der befragte Umweltminister aus China zeigt sich für künftige Verhandlungen trotzdem optimistisch.“

Mareike Zwetzschke (Staatsministerin von Russland), war leider im Aufbruch zu einer Krisensitzung mit Staats- und Wirtschaftsministern und konnte uns kein Statement liefern.

Simon Ludewig ( Wirtschaftsminister Europa ):
„Wir stehen finanziell auf einem sicheren Fundament, Rohstoffe und Energie sind noch zu prüfende Schwachpunkte.“

Wir müssen die Berichterstattung leider unterbrechen, da die NGOs vor der chinesischen Delegation massiv protestieren. Es zeichnen sich Tumulte ab.

K.Fuchs / H.Mittag

 

2015-01-27 - News von Tag zwei in der POL&IS-Welt

Ein neues POL&IS-Jahr wurde eingeläutet. Spielzüge und Regeln werden beherrscht, das Verhandlungsgeschick scheint ausgeprägt.

14.42 Uhr stehen Verträge zwischen den Regionen auf dem Spielplan. Im Hintergrund protestieren NGOs und Vertreter Afrikas: „Stoppt Ebola oder Ebola stoppt uns!“.

Polis2Die Wirtschaftsminister hatten nach Offenlegung der Staatshaushalte die Möglichkeit, Defizite durch Verhandlungsgeschick  und Verträge auszugleichen.“Russland liefert Indien 30 POL&IS-Dollar!“ Der russische Wirtschaftsminister, Florian Schleinitz, ist empört: „Davon weiß ich nichts".

Völlig frustriert verschließt er sich zunächst weiteren Verhandlungen. Inzwischen treffen die Wirtschaftsminister der Regionen, trotz massiver Verbote der Vertreter der Weltbank, Clemens Meyer und Johannes Weichhold, Absprachen. Der offizielle Handeln dauert fünf Minuten, die Atmosphäre gleicht der auf einem Basar. Müll verschwindet plötzlich gegen die Zahlung von  POL&IS-Dollar, Energie- und Agrargüter werden getauscht, die Außenwelt scheint entrückt.

Zeitgleich streiten verschiedene Staatsminister in aufgetretenen Krisenregionen über Lösungsmöglichkeiten, wie den Einsatz von Diplomaten und Blauhelmen. Pausen und Essenszeiten werden für die Teilnehmer der Simulation unbedeutend, ja sogar für Absprachen und Diskussionen genutzt. Man befindet sich in einer anderen Welt.

K.Fuchs / H.Mittag

2015-01-28 - Das POL&IS-Projekt geht in die letzte Runde - Tag 3

Die Verhandlungen werden ruhiger, Minister und Vertreter der Regionen scheinen abgeklärter,erfahrener in die Vertragsgestaltung einzusteigen.

Politische Spannungen konnten weitgehend mit diplomatischen Mitteln und der Präsenz von Sicherheitskräften sowie Entwicklungshelfern deeskaliert werden. Andererseits ist eine Zunahme von Auslandseinsätzen bei Natur- und Umweltkatastrophen festzustellen. Die Bedrohung durch Terror und Piraterie konnte nicht eingegrenzt werden. Es nähren sich Gerüchte militärischer Aktivitäten von Seiten Chinas. Polis03

Oliver Schmidt, Staatsminister Nordamerikas, nutzt am Kartentisch eine letzte Chance,Truppen in Südostasien zu stationieren: „ Ein Vertrag mit Südostasien verpflichtet uns zum Beistand. Ich bin beruhigter, wenn unsere Truppen vor Ort sind.“

Parallel dazu jongliert die Weltbank mit den finanziellen Möglichkeiten einer Krisenbewältigung und appelliert an die Regionen für eine gerechte Verteilung von Agrar- und Industriegütern sowie der dafür erforderlichen Ressourcen zu sorgen.

Unter den wachsamen Augen der Weltpresse, die gerade die Folgen einer Cyber- Attacke überwunden zu haben scheint, wurden aktuelle Meldungen der UN-Versammlung präsentiert.

K.Fuchs / H.Mittag

2015-01-28 - POL&IS – Reminiszenzen

Tag der offenen Türen:
Ehemalige Schüler, die an diesem Tag die Schule aufsuchten, entdeckten sich auf den Bildern der letzten Simulation wieder (2009). Auf die Information, dass es ab Montag erneut für Schüler dieses Planspiel geben wird, folgte sofort die Frage. „Haben Sie noch Plätze frei, wir würden gern mitkommen?“

Hier nun einige Aussagen von Teilnehmern der aktuellen Simulation:

UN-Generalsekretariat:
„Simulation hat Spaß gemacht.“
Vertreter der Weltbank:
„Arbeit war interessant, abwechslungsreich, kreativ und durch gute Teamarbeit geprägt.“
Splitter aus den zehn Regionen:
„Phase 1 noch kompliziert, nachdem Regeln verstanden wurden aber sehr interessant gewesen.“
„Aktuelle Bezüge und Medieneinsatz haben dem Planspiel die Würze gegeben.“
„Das Wirtschaftsformular war ganz schön komplex und schwierig.“
„Hat sehr viel Spaß gemacht und die Fülle von Politik verdeutlicht. Um die Arbeit der Regierungen in den Regionen zu verbessern, sollte die Besetzung vielleicht bereits im Vorfeld erfolgen.“
„Anfängliche Vorbehalte ausgeräumt worden. Das Planspiel war informativ und hat das Verständnis für die Komplexität der politischen Prozesse angeregt.“
„Eine sehr gelungene Veranstaltung mit nur wenigen Anmerkungen. So war der Zeitfaktor in den einzelnen Funktionen der Regierungen nicht immer ausgewogen. Häufige Leerphasen entstanden mitunter bei den Regierungschefs. Mitunter lief der Austausch unter den Ministern nicht immer optimal, da Freundschaften der Schüler untereinander teilweise die eigentliche Verhandlungsbasis bildeten.“
„Insgesamt zu kurz. Machen wir das im nächsten Jahr wieder?“
Vertreter der NGO’s:
„POL&IS gab uns gute Einblicke in die Politik und hat bei uns Verständnis für politische Prozesse entwickelt.“
„Vielleicht hätten wir noch mehr Protestaktionen starten sollen.“
Weltpresse:
„Bis auf die ‚Cyber-Attacke‘ konnten die Nachrichten schnell aktualisiert werden. Wir hatten uns schnell eingespielt und es lief gut.“
Lehrer:
„Sehr hohe Konzentration über den gesamten Zeitraum hinweg festgestellt. Mit großem Eifer wurden die Rollen angenommen und ausgefüllt. Selbst in den Pausen, beim Essen und in der wenigen Freizeit drehten sich die meisten Gespräche um Absprachen zur Umwelt, Wirtschaft oder Sicherheitslage.“
Jugendoffiziere:
„Selten eine solche ‚Harmoniesüchtigkeit‘ innerhalb der Simulation erlebt in der bereits nach drei POL&IS-Jahren Konflikte im Nahen Osten, in der Ukraine nahezu verschwunden oder Ebola als Problem beseitigt werden konnten. Leider zeigt die reale aktuelle Lage derzeit ein anderes Bild.


Polis06

H. Mittag / K.Fuchs