Was war der Aufführung Kern?

Was war der Aufführung Kern?

Was des Pudels Kern ist müsste für jeden zweiten Deutschen klar sein. Denn ob gehasst oder geliebt, ein jeder kennt sie: Dr. Johann Faustus und Mephistopheles.

Eine der unzähligen Inszenierungen des Meisterwerks Goethes feierte am 12. Mai seine Premiere im Anhaltischen Theater in Dessau. Ein breites Spektrum an Zuschauern wurde am Freitag in das Theater gelockt; Jugendliche sowie ältere Menschen wohnten der Aufführung bei. Der „alte Stoff“, welcher vielen Jugendlichen sicherlich schon Kopfschmerzen bereitete, kann, wie Freitag bewiesen, auch in etwas modernerer Art und Weise mit Erfolg aufgeführt werden.

Dennoch dürfte nur wenigen Zuschauern auch nach reichhaltigem Beifall wirklich klar sein, was nun der Aufführung Kern war. Denn die Inszenierung bot reichlich Platz für Interpretationen und sorgte teilweise sogar für Verwirrung.

Dies fing bereits damit an, dass es nicht nur einen, sondern gleich drei Darsteller für die titelgebende Figur gab. In Form einer Marionette in den Händen einer Puppenspielerin war Faust in einigen Szenen sogar viermal gleichzeitig auf der Bühne vertreten. Für einen weiteren Teil der Verwirrung sorgten obszöne Szenen, wie die Walpurgisnacht, die einen faden Beigeschmack hinterließen.

Zu loben ist allerdings die ausgezeichnete schauspielerische Leistung der Darsteller und die technische Unterstützung. Dadurch lässt sich alles in allem behaupten, dass die Aufführung sehr gelungen war, was sich im tobenden Applaus der Zuschauer widerspiegelte.

Danny Träger, Jan Bauermeister, Pascal Beyer, Jeremias Glombitza Kl. 11b
Bild: Anhaltisches Theater Dessau