Gedenkveranstaltung Lutherstadt Wittenberg

Gedenkveranstaltung Lutherstadt Wittenberg

Ehrenfriedhof wird zur Gedenkstätte für den 08. Mai 1945

Im stillen Gedenken an das Ende des 2. Weltkrieges unter der Führung Adolf Hitlers wurde der 08. Mai als geschichtsträchtiges Datum in der Weltgeschichte. In Folge dessen fanden in ganz Deutschland sowie in anderen Ländern Europas Veranstaltungen zum 70. Jahrestag statt.

Dennoch möchten wir euch zuerst einmal den Hintergrund für diesen Artikel nahe bringen: Angefangen hat alles mit der Organisation der Jugendfahrt nach Weißrussland. Frau Sygnecka stand während dieser Zeit mit Herrn Dr. Zollner, dem Organisator der Veranstaltung, eng in Verbindung und hat uns auf ein Projekt zum Thema „Chronik des Jüdischen Ehrenfriedhofs Wittenberg“ angesprochen. So stimmten wir, Vanessa Thieke, Steffi Fugmann, Philipp Seidel und Tom Gaertner aus der 9. Klassenstufe, zu. Einige Tage später kam es dann zum ersten Treffen mit Herrn Dr. Zollner, bei welchem wir zunächst über das Projekt und dessen Hintergrund informiert wurden. Im Anschluss daran bekamen wir eine russische Namensliste mit bereits aufgelisteten Vermissten aus Russland (UdSSR). Einige dieser Namen waren schon bekannt. Steffi und Vanessa beschäftigten sich hauptsächlich mit den Einzelgräbern, Philipp und Tom mit den Sammelgräbern. Als Ziel hatten wir, unbekannte Namen aus einer deutschen Liste herauszusuchen, um die derzeitige Auflistung zu vervollständigen. In Folge dessen folgten weitere Besuche sowie eine Besichtigung des Ehrenfriedhofs am 04. Mai.

Am Freitag, den 08. Mai, fand dann schließlich die Ehrenveranstaltung um 16.00 Uhr auf dem Ehrenfriedhof gegenüber der Schlosskirche statt. Nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Wittenberg, sondern auch Vertreter der Weißrussländischen und der Deutsch-Russischen Botschaft waren an diesem Tag anwesend. Zudem hielt der Oberbürgermeister Torsten Zugehör eine Rede. Eingeladen war zudem die Fraktion der „Linken“. Auch die einzelnen Botschaften kamen bei dieser Veranstaltung zu Wort und sprachen über die damalige Situation und über eine Vereinigung der betroffenen Staaten mit Deutschland. Auch wir hatten die Gelegenheit, unsere Ergebnisse kurz zu präsentieren. So fanden wir es sehr erschreckend, 13 Kinder in der Todesliste sowie weitere 2.400 Namen zu finden. Letztendlich können wir stolz darauf sein, weiteren 128 unbekannten Menschen einen Namen gegeben zu haben. Somit konnte die Liste auf 752 Namen erweitert werden. Schlussendlich möchten wir uns bei Herrn Dr. Zollner und bei Frau Sygnecka, die uns die Mitarbeit an diesem Projekt ermöglichten, herzlich bedanken. Es war etwas ganz Besonderes, die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf diese Weise zu betrachten. Dennoch möchten wir weiterhin an der Vervollständigung der Liste mitwirken, um so den fehlenden 176 Opfern einen Namen zu geben.

Tom Gaertner